… oder der Kampf in meinem Kopf

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Angst … ein Teufelskreis

Wie versprochen, folgt nun mein Beitrag zum Teufelskreismodell der Angst. Im Schwindelzentrum in Essen haben sie uns sehr mit diesem Thema vertraut gemacht, denn gerade bei Schwindelerlebnissen spielt die Angst eine große Rolle. Oder sie wird zum unmittelbaren Begleiter in eigentlich schwindelfreien Phasen, da man in ständiger Angst vor der nächste Schwindelattacke lebt.

Nun also zum Teufelskreismodell der Angst … Ich werde am besten ein kleines Foto schießen, dann kann man es besser nachvollziehen …

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Ich werde es am Beispiel eines Schwindelerlebnis erklären. Auslöser kann sein, dass sich plötzlich mein Umfeld zu drehen beginnt. Mir ist schwindelig. Diese Wahrnehmung lässt mein Herz rasen und Gedanken entstehen, dass ich plötzlich ohnmächtig werde oder sich etwas noch Schlimmeres, wie z. B. ein Herzinfarkt, dahinter verbirgt. Diese Gedanken lösen Angst aus und am liebsten möchte man aus dieser Situation fliehen (tut es auch, wenn man z. B. in einem Einkaufsladen oder einem engen Raum so eine Angst erlebt). Durch die Angst schlägt das Herz schneller, Adrenalin steigt, es kommt zu einer schneller und veränderten Blutversorgung und einer schnelleren Atmung. Unter Umständen empfindet man nun ganz stark dieses Herzklopen, Kribbeln in den Fingern, Schwindel, Benommenheit, sieht verschwommen und diese Symptome nimmt man wahr und die Gedanken, was nun gerade Schlimmes mit einem passiert, verstärken sich, was widerum noch stärkere Angst auslöst, was natürlich noch mehr physiologische und körperliche Symptome auslöst … und schon ist man mitten drin einer massiven Panikattacke, die einem wirklich fast eine Art Todesangst empfinden lässt.

Erlebt man diese Attacken die ersten Male, ist man total mutlos, klein, ängstlich, am Boden. Hat man schon mehrere hinter sich gebracht oder weiß ganz einfach, dass eine Panikattacke von selbst wieder vorbeigeht, kann man es schaffen, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die hilfreich sein können, sich dort wieder herauszuholen. Mir hilft zum Beispiel sehr konzentriertes Atmen. Versuchen, bewusst ganz ruhig zu bleiben, vielleicht immer wieder die Worte „es geht vorüber“ vor sich hinmurmeln oder sich mit etwas Anderem ablenken. Mein Hausarzt riet mir mal, sich ein Liedchen in Gedanken vorzusingen und sei es noch so banal. Es ist wichtig, die Aufmerksamkeit von sich und seinem Körper, von diesen angstmachenden Symptomen wegzubringen und sich auf etwas Anderes zu konzentrieren.

Puh, das war nun schon etwas theoretisch, oder? Zum Glück habe ich wirklich schon seit Monaten nicht mehr, solch eine schlimme Panikattacke erlebt und ich hoffe inständig, dass mir das auch in der Zukunft erspart bleiben wird bzw. dass ich gut damit umgehen kann, wenn es mich doch treffen sollte …