… oder der Kampf in meinem Kopf

Beiträge mit Schlagwort ‘Schwindel’

Entspannung

Ja, wirklich … im Moment scheint sich meine Schwindelsymptomatik zu entspannen. Nicht, dass ich keinen Schwindel mehr hätte, aber er erschreckt mich kaum noch und dadurch, dass ich so cool und relaxt bleibe, steigert sich der Schwindel nicht mehr. Unglaublich! Sollte es so einfach sein, den Schwindel loszuwerden …?!

Nein, wohl eher nicht. In einer Woche wird man kaum den Schwindel los, wenn man davor ein Jahr lang damit zu tun hatte. Außerdem haben die Ärzte vorsichtig eine Prognose gewagt, dass ich 6 bis 12 Monate dauern kann (und vielleicht auch nie ganz verschwindet) und dass es auch immer mal wieder zu Rückfällen (also Tagen, wo es wieder deutlich schlechter ist) kommen kann.

Aber was soll´s … jetzt bin ich zufrieden mit dem, wie es im Moment ist. Und wenn es sich nun mal besser für mich anfühlt, dann genieße ich dieses Gefühl und glaube auch daran, dass es sich bessert … 🙂

Wieder im Job

Heute ging es dann wieder los (nach 1 Woche Urlaub und 1 Woche Uniklinik) und irgendwie war es dann doch ein bisschen unwirklich, wieder am ganz normalen Leben teilzuhaben und ganz normal arbeiten zu gehen. Ich meine, es fehlte einfach noch ein bisschen Abstand zu den wahnsinnig vielen Eindrücken und Erlebnissen im Schwindelzentrum.

Natürlich haben sich alle gefreut, dass ich wieder da bin. Aber direkt nach der Freude kamen auch direkt die Aufgaben und Arbeiten aus allen Ecken auf mich zugeflogen 😉 Okay, es macht ja auch Spaß, aber war dann schon ein bisschen heftig. Dazu 300 Mails, die man abarbeiten muss (so viel hatte sich in den letzten 2 Wochen angesammelt).

Seltsamerweise ging es mir heute im Büro deutlich schlechter als am Wochenende zu Hause. Ich fühlte einen Druck im Kopf und auf den Ohren und immer mal wieder drehte sich alles ein bisschen nach und auch der Boden fühlte sich ab und an komisch (und weich) an. Zum Glück hat mich das nicht sehr erschreckt und so gut wie gar nicht aufgeregt. Seltsam ist es dennoch, dass es mir direkt wieder deutlich schlechter geht. Ich denke, da muss ich mich sehr wahrscheinlich doch noch ein wenig mehr eindenken. Was sind die Gründe, die dahinter stecken könnten? Liegt die Ursache tiefer? Ist der Druck doch so viel höher im Beruf (wobei ich wirklich absolut keinen Druck heute verspürt habe)? Ich weiß noch nicht genau, wie ich da an des Rätsels Lösung komme…

Zu Hause ging es mir dann trotz jeder Menge Hausarbeit, Wäschebergen und diverser Abholjobs (der Kinder) direkt viel besser. Das ist schon ein bisschen merkwürdig …

Hmmm, nun, ich brauche wohl noch ein bisschen Geduld. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis der Schwindel ganz verschwindet und es kann auch immer mal wieder Rückschläge geben. Das ist völlig normal …

So, jetzt mach ich noch ein bisschen Schwindeltraining und dann geht es auf die Couch …

Besserung …

Ich glaube (und denke und hoffe), dass es aufwärts geht … Doch, so könnte man es ausdrücken. Der Schwindel war heute weniger bzw. immer, wenn mir komisch wurde oder war, konnte ich viel besser damit umgehen. Ich merke, dass ich lerne, dem Ganzen noch weniger Beachtung zu schenken, als ich es ohnehin schon versucht habe. Gerade beim Aufmerksamkeitsschwindel ist es total wichtig, sich nicht ständig übersensibel selbst zu beobachten und jegliche Veränderung im Körper als Symptom zu interpretieren, welches nicht normal ist. Also, habe ich versucht, dieses Gefühl (es wurde z. B. mal wieder der Boden weich, oder ich hatte leichtes Drehen im Kopf) einfach hinzunehmen und mit den beruhigenden Worten „das ist ganz normal“ mich zu beruhigen. Denn Vieles ist in der Tat ganz normal. Jeder Mensch schwankt täglich mehrfach oder macht Ausfallschritte nach links oder rechts. Ganz kleine natürlich und im normalen Rahmen, denn der Körper ist ja nicht starr und unbeweglich sondern wird beim Laufen, Stehen, Sitzen durch verschiedenste Körpervorgänge im Gleichgewicht gehalten. Ein Mensch ohne Schwindel merkt diese Ausfallschritte überhaupt nicht, da das Gehirn sie als ganz normal herausfiltert. Ein Mensch mit psychogenen Schwindel hingegen registriert jegliche Veränderung im Körper und in der Umwelt übersensibel und dieses Gefühl löst dann halt Schwindel aus oder das Gefühl allein wird als Schwindel interpretiert.

Gar nicht so leicht, aus diesem Missempfinden wieder herauszufinden. Ich denke, es wird noch ein recht langer Weg sein. Der Arzt meinte, das könne bis zu einem Jahr oder sogar noch länger dauern (es kann natürlich auch schneller sein – je nachdem, wie sehr man an sich arbeitet).

Brav habe ich heute schon einen Teil meiner physiotherapeutischen Übungen gemacht, aber eigentlich müsste ich noch ein bisschen … Hmmm, ich denke, wo ich jetzt eh schon in Gedanken dabei bin, gehe ich noch ein bisschen üben …

Vielleicht bis später … oder wenn wir uns nicht mehr lesen: „Schlaft recht schön“ 🙂

Glücklich gelandet :-)

So, seit gestern Abend bin ich wieder daheim. Im Schwindelzentrum hatten wir noch bis 16 Uhr ein straffes Programm und dann am Freitag Nachmittag, wenn die Bahn streikt, in NRW die Herbstferien zu Ende gehen, in Essen Spielemesse ist, wieder aus Essen rauszukommen, war gar nicht so einfach und wir hatten dazu eine Stunde mehr, als geplant, gebraucht.

Der Tag gestern im Schwindelzentrum war nicht mehr ganz so anstrengend wie Tag vier. Zwar waren wir noch drei Stunden in der Physiotherapie, aber dort ging es hauptsächlich um das Einüben des Eigenübungsprogramms und einer abschließenden Begutachtung durch den Physiotherapeuten.

Nach der Mittagspause hatten wir noch einmal Gruppentherapie. Dort war das Thema „Gedanken“ noch einmal an der Tagesordnung sowie „Schwindeleinteilung aus neurologischer Sicht“ und zum Schluss gab es noch eine Entspannungsübung. Danach waren wir entlassen.

Ich war auch dermaßen kaputt und müde und mein Schwindel hatte ja kontinuierlich in dieser Therapiewoche zugenommen, was aber durchaus normal ist und noch ein bis zwei Wochen anhalten kann. Dennoch soll ich nun jeden Tag meine Übungen machen (mindestens eine halbe Stunde pro Tag) und natürlich aus Psychologensicht an meinem Angst- und Aufmerksamkeitsschwindel weiterarbeiten.

Was gestern noch einmal ganz klar wurde, dass ich wohl nach einem organischen Schwindel über einen Stress-Schwindel einen Angst- und Aufmerksamkeitsschwindel entwickelt habe. Der Grund dafür ist relativ einfach: Es hat einfach zu lange gedauert vom Gleichgewichtsausfall bis zur Diagnose im Schwindelzentrum, denn kein HNO oder Neurologe oder Hausarzt hat es so genau beurteilen und in Worte fassen können, wie die Spezialisten in Essen. Wäre die Diagnose schon drei bis vier Wochen nach dem Gleichgewichtsausfall gestellt worden und wäre man informiert und darauf vorbereitet worden, dass sich ganz häufig nach organischen Schwindelerkrankungen psychische Komponenten einschleichen, wäre alles niemals so schlimm geworden …

Tja, aber alles „hätte“ und „wäre“ und „wenn“ ist jetzt nutzlos und es lohnt sich nicht mehr weiter darüber nachzudenken.

So, jetzt gehe ich noch ein bisschen raus, das superschöne Herbstwetter genießen … 🙂

So schlecht geschlafen … :-(

Oh, ich konnte nicht einschlafen … Ich hatte so ein Dröhnen im Ohr … dieses Mal allerdings im rechten Ohr, was eigentlich unbeschadet ist. Dieses Dröhnen hat mich echt vom Schlafen abgehalten bzw. immer, wenn ich eingedöst war, wieder wach gemacht. Stunde um Stunde wurde es allerdings leiser und heute Morgen ist es ganz verschwunden. Keine Ahnung, was das war, aber ich brauche es echt nicht wieder …

Nun ja, gestern Abend kam dann auch der Schwindel wieder. Wir sind noch ein wenig spazieren gegangen und plötzlich wurde die Erde wieder weicher und wabbeliger und ich hatte ein leichtes diffuses Drehen im Kopf. Zum Glück bin ich cool geblieben und bin weiter spaziert, als ob nichts wäre. Es wurde auch nicht schlimmer. Zum Glück.

Morgen ist es ja soweit. Aufbruch ins Schwindelzentrum der Uniklinik. Ich bin wirklich so was von gespannt. Ob es wirklich was bringen wird? Wie sind die anderen „Patienten“ drauf? Ob die Ärzte/Therapeuten nett und kompetent sind? Ob es neue Lösungsideen gibt? Etwas, was mich persönlich weiterbringen wird? Tausende von Fragen geistern mir im Kopf herum. Aber es nutzt ja nichts, ich werde wohl bis morgen abwarten müssen …

Jetzt packe ich gleich mein Köfferchen. Die Fahrkarte habe ich gerade ausgedruckt. Und morgen früh um 7.00 Uhr geht es los. Wie gesagt, ich bin so was von gespannt … 🙂

Ereignislos

Der Tag ist bisher relativ ereignislos. Auch was den Schwindel angeht, ist bis jetzt alles ereignislos – zum Glück!!!

Wir sind heute nur auf der Suche nach einem Kaminofen durch die Gegend gefahren, nachdem uns unser Ofenlieferant, bei dem der Ofen schon bestellt war, gestern versetzt hat. Das hat er nun schon zum dritten Mal getan. Neuer Liefertermin soll jetzt KW 44 sein. Unglaublich – im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben den Ofen im Sommer bestellt und jetzt soll er Ende Oktober kommen. Und auch daran glauben wir nicht mehr, weil wir im letzten Jahr schon einmal versucht hatten, genau diesen Ofen zu bekommen. Da hatten wir ihn im November bestellt und Ende Februar wurde uns mitgeteilt, dass er vor April nicht lieferbar sei. Was nutzt ein Ofen, wenn die Heizperiode fast vorbei ist?!

Das lange Sitzen im Auto hat mich verspannen lassen und ein bisschen Druck hat sich im Kopf aufgebaut. Mir ist zwar nicht schwindelig, aber ein bisschen schummrig im Kopf. Aber verglichen mit anderen Tages ist das nichts.

Ich sollte mich trotzdem noch zu ein bisschen Bewegung aufraffen. Schließlich scheint heute noch die Sonne und es ist draußen relativ mild. Das tut bestimmt auch meinem Kopf gut und vertreibt vielleicht auch meine Müdigkeit.

Genießt auch das schöne Wetter und jeden einzelnen Sonnenstrahl. Wer weiß, wie lange uns dieses schöne Wetter noch erhalten bleibt?!

Es geht gut weiter

Ich bin momentan fast beschwerdefrei. Also, ich habe keine Drehschwindelattacken, der Druck vom Ohr ist weg und auch der Boden ist nicht mehr so nachgiebig und wabbelig und weich. Ein bisschen diffus ist mir noch im Kopf und ich bin ziemlich müde, aber die letzten drei Tage würde ich als als beinahe „schwindelfrei“ bezeichnen.

Irgendwie ist das ja lustig – so kurz vor dem Termin im Schwindelzentrum. Montag geht es dort los und wahrscheinlich habe ich Montag gar nichts mehr 😉 Fast so, als wenn man mit Zahnschmerzen zum Zahnarzt geht, und im Zahnarztstuhl plötzlich gar nichts mehr spürt …

Allerdings trinke ich auch seit gut einer Woche meinen „Heiltee“ aus dem Kräuterladen in München. Aber kann denn wirklich eine bunte Kräutermischung so viel bewirken? Und das Ganze dann innerhalb von einer Woche?

Wie auch immer … ich genieße auf jeden Fall die Tage, wo es mir so gut geht … im letzten Jahr sind es ja nicht gerade viele gewesen, an denen ich keinen Schwindel hatte. Bald ist das Jahr herum. Ende Oktober ging es los mit dem Schwindel. Es wäre ja wundervoll, wenn es in diesem Oktober dann zu Ende damit geht!!!!

Mammuttest

Im wahrsten Sinne des Wortes. Heute habe ich meinem Schwindel einen Mammuttest unterzogen. Ich war mit meinen Mädels shoppen. 5 Stunden lang sind wir von einem Geschäft ins nächste: Aussuchen, Anprobieren, Weiterstöbern. Für mein Schwindelerleben war das eine extreme Belastung, da mir ja ganz oft in Kaufhäuser oder Geschäften mit Klimaanlagen ganz seltsam und schummrig und auch schwindelig wird.

Im ersten Geschäft wurde mir auch direkt ein bisschen komisch. Mir brach auch ein wenig der Schweiß aus, als ich merkte, dass mir so seltsam in Ohr und Kopf wurde. Dennoch habe ich mich zusammen genommen. Schließlich war ich mit meinen Kindern unterwegs und wollte nicht voller Panik und fluchtartig das Geschäft verlassen. Und Umkippen wollte ich vor meinen Kindern schon mal gar nicht. So schlimm war es dann aber auch nicht. Ich blieb ruhig und konzentrierte mich auf das Einkaufen und so langsam verschwand dann auch dieses diffuse Gefühl im Kopf.Gott sei Dank 🙂

Tatsächlich haben wir danach noch mindestens 10 weitere Geschäfte besucht und sind zum Glück auch fündig geworden. Wir mussten zwischendurch die Taschen zum Auto bringen – so viel hatten wir erstanden. Aber gut, es ging auch darum die Wintergarderobe einzukaufen. Fast alle Sachen vom letzten Jahr passen den Mädels nicht mehr und die Schuhe und Winterstiefel schon mal gar nicht. Ein paar Dinge fehlen zwar noch, aber der Rest wäscht jetzt zum Teil schon in der Waschmaschine, damit die ersten Sachen so schnell wie möglich angezogen werden können.

Ich bin eigentlich froh und auch ein bisschen stolz, dass so ein Einkaufsbummel endlich wieder möglich war. Ich bin zwar einkaufen gegangen in den letzten Monaten, habe aber nicht unbedingt eine Shoppingtour angestrebt.

Das war heute wieder ein großer Schritt in Richtung „Normalität“, für den ich sehr, sehr dankbar bin 🙂

Negativ

Die Ergebnisse der Blutuntersuchung waren negativ bzw. im Normbereich. Also scheidet die Schilddrüse tatsächlich als Verantwortliche für den Schwindel aus. Irgendwie bin ich auf der einen Seite froh darüber, dass mit der Schilddrüse alles okay ist, auf der anderen Seite bin ich aber etwas enttäuscht, denn wenn sie als der Verursacher meines Dauerschwindels entlarvt worden wäre, wäre ich vielleicht gut mit Medikamenten eingestellt worden und der Schwindel hätte sich dann ganz von allein gelegt.

So heißt es also, weiter an der Psyche arbeiten. Die Angst eindämmen. Die Angst überwinden. So leicht ist das leider nicht, wenn der Auslöser irgendwo im Verborgenen, im Unbewussten liegt und ich ja manchmal gar nicht merke, wie die Angst bei irgendeinem Schwindelerleben langsam hochkriecht. Mit einem Male ist sie da und schlägt dann erbarmungslos zu. Und an dieser Stelle kann ich dann im Moment nur ansetzen. Ich muss dann versuchen, ruhig zu bleiben, um die Angst und somit den Schwindel dann nicht noch zu verstärken.

Schöner wäre es, wenn ich sie irgendwo im Verborgenen, im Unbewussten packen könnte. Wenn ich also viel tiefer ansetzen könnte, um die Angst als Schwindelverstärker erst gar nicht entstehen zu lassen. Ich weiß nur nicht, wie ich das anstellen soll. Ob mir eine Psychotherapie etwas bringen würde?! Der Arzt im Schwindelzentrum meinte, dass vielleicht eine Verhaltenstherapie helfen würde. Mein Hausarzt hält dagegen, dass er das nicht glauben würde, da mein Schwindel ja nicht nur in bestimmten Situatioen oder an bestimmten Orten auftritt. Bei anderen Phobien ist eine Verhaltenstherapie sicherlich das geeignete Mittel der Wahl. Mein Hausarzt glaubt nicht, dass mir unbedingt eine Psychotherapie helfen würde. Na, ja, und selbst, wenn ich es einfach versuchen wollte, die Wartezeiten bei Psychotherapeuten liegen hier in der Gegend zwischen 4 bis 6 Monaten. Also ein spontaner Entschluss und ein spontanes Umsetzen ist somit gar nicht möglich.

Ich denke, ich warte einfach erst einmal ab, was die nächste Woche im Schwindelzentrum bringen wird. Vielleicht bekomme ich dort auch neue Ideen, wie ich bei mir noch besser ansetzen kann ….

Letzter Check

Heute Morgen war ich noch einmal zur Blutabnahme bei meinem Hausarzt, um abzuklären, ob nicht eventuell doch die Schilddrüse Auslöser für diesen diffusen Dauerschwindel ist. Morgen bekomme ich das Ergebnis. Sollte das negativ sein, ist wohl tatsächlich der phobische Schwindel dafür verantwortlich. Aber das nehme ich ja eigentlich längst an und deshalb muss ich den Kampf dagegen weiterkämpfen.

Nächsten Montag beginnt meine Woche in dem Schwindelzentrum der Essener Uniklinik. Ich bin gespannt, ob ich da weitere neue Erkenntnisse oder vielleicht auch weitere Lösungs- oder Therapiemöglichkeiten kennen lerne. Allerdings werden mich 5 Tage dort nicht komplett von meinem phobischen Schwindel heilen können. Der Arzt meinte, da er sich jetzt schon so lange aufgebaut hat, wird es auch lange dauern, ihn loszubekommen. Trotzdem bin ich gespannt auf diese Zeit und ich bin auch neugierig auf die Menschen mit gleichem oder ähnlichem Leiden, die ich dann in dieser Klinik treffen darf. Was mich an meisten daran freut, ist, Gespräche mit Menschen über den Schwindel zu führen, die genau wissen, wovon Du redest. Klar, die meisten Menschen haben schon mal mehr oder weniger Schwindel verspürt. Alleine, wenn man sich zu schnell dreht oder ein wildes Karussell fährt. Aber wer noch nicht so lange an einem Schwindel gelitten hat (also über Wochen und Monate und sogar Jahre), der kann gar nicht erahnen, wie sehr so ein Schwindel Dein Denken und Handeln extremst beeinflussen kann und wieviele Möglichkeiten und Situationen man in so einem Zustand verstreichen lässt, ohne sie zu leben oder zu ergreifen. Hmmm, jetzt habe ich mich ein bisschen diffus ausgedrückt. Ich meine, in meiner jetzigen Situation würde ich niemals meinen Job wechseln, egal, wie sehr er mich nervt oder langweilt. Aber wie könnte ich einem neuen Job nachgehen, evtl. sogar die Firma wechseln und dann werde ich plötzlich wieder von so heftigen Attacken heimgesucht?! Nein, das würde ich nicht wagen!

Oder auch eine lange Fernreise würde ich zur Zeit nicht antreten. Was, wenn einem dieser schlimme Drehschwindel mit Übelkeit und Panikattacken überfällt und Du sitzt 15 Stunden im Flugzeug. Oder Du hälst Dich später in einem Land auf, Tausende von Kilometern von zu Hause entfernt und Du liegst machtlos und kraftlos in irgendeinem fremden Hotelbett und kannst Dich nicht mal aufrecht zur Toilette bewegen, ohne dass Du umkippst. Nein, solche Dinge würde ich derzeit einfach nicht angehen. Und es gibt sicherlich noch ganz ganz viele Situationen mehr, die ich meide oder versuche zu umgehen oder die ich verschiebe.

Das ist schon irgendwie eine enorme Beeinträchtigung … allein, dass Du diese Möglichkeiten für Dich innerlich ausschließt … Du bist mit Schwindel nicht wirklich frei in Deinen Entscheidungen … ganz sicher nicht …